HPV – essigweisse Warzen

By | 20. März 2011

Ein sehr leidiges Kapitel der Medizin. Was ist aber HPV? Es steht für Humanes Papillioma Virus. Was verbirgt sich dahinter? Warzen. In jeder Form, Fingerwarzen, Nagelbettwarzen, Dornwarzen unter der Sohle, Fadenwarzen im Nasenloch sind noch die harmlosen. Wesentlich unangenehmer sind die Genitalwarzen, Condylome genannt. Auch diese sind HPV-bedingt, aber von einer anderen Virus-Untergruppe als die meist bei Kindern auftretenden Hand und Fußwarzen.

Die Genitalwarzen gibt es sehr grob gesagt in zwei mit dem blossen Auge zu unterscheidenden Gruppen. Die gut sichtbaren Condylomata accuminata sind kleine erhabene, oft fädige Auswüchse im Genitalbereich (aber nicht alles was da wächst, sind Viruswarzen!!). Sie sind ziemlich ansteckend und müssen behandelt werden.

Die andere Form ist viel besser versteckt: Die flachen, essig-weissen Condylome. Sie machen sich oft nur durch immer wiederkehrende Hefepilz-Infektionen bemerkbar und werden, wie der Name schon sagt, erst nach Betupfen mit 3%igem Essig sichtbar, und zwar als milchiger Belag auf den Halbschleimhäuten. Leider sind aber auch der Hefebafall , die Psoriasis und andere eher seltene Schleimhauterkrankungen essigweiss.

Eine Untergruppe der HPV-Viren (besonders bekannt sind die Typen 16/18) sind in den Genitalkrebsen und deren Vorstufen bei der Frau vorhanden, sie sind notwendig zur Verkrebsung (Ohne Virus kein Tumor). Merkwürdigerweise ist bei den Geschlechtspartnern dieser Frauen sehr oft der Essigtest negativ, man kann also keine sichtbare Infektion nachweisen. Passend dazu kommt der Peniskrebs deutlich seltener vor als die Genitaltumore bei der Frau. Die wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema HPV-Abstrich beim Mann sind sehr dünn gesät, in universitärer Umgebung wurden aber bei bis zu 70%  der männlichen Partner infizierter Frauen HPV gefunden. Uneinig war man sich aber im optimalen Ort für den Abstrich, Penisstamm oder innere Vorhaut. Eine HPV-Typisierung wird infolgedessen nur für Forschungszwecke empfohlen, da die bisherigen Verfahren zuviel falsch positive und falsch negative Ergebnisse erbringen.

Wie die Frauenärzte das Problem sehen:http://www.frauenarzt-marburg.de/hpv.htm

Therapiemethoden sind zahlreich und nie überzeugend.