Melanom – Schwarzer Krebs

By | 20. April 2011

Melanome sind die schwarzen Hautkrebse. Stimmt so nicht ganz. Melanome sind Tumoren der pigmentbildenden Zellen. Es gibt zwei Sorten Farbe, die diese Melanozyten genannten Zellen bilden: eine ist schwarz, die andere rötlich (Eumelanin/Phaeomelanin). Es gibt ja auch rothaarige und dunkelhaarige Menschen. Und die die ganzen Blonden dazu. Genauso gibt es rötliche Melanome und hellbraune und natürlich auch ganz schwarze.

Melanome können Tochtergeschwülste bilden – tun es meist aber nicht – weil sie noch keine Zeit dazu hatten. Sie wachsen nämlich nach ihrer Entstehung zunächst eher parallel zur Hautoberfläche und noch nicht in die Tiefe zu den Blut- und Lymphgefäßen hin. Wenn man sie in dieser frühen Phase zu fassen bekommt, ist der Patient dauerhaft geheilt. Der Statistiker sagt: Ist das Melanom dünner als 0,75 mm, passiert nichts.

In Deutschland nimmt die durchschnittliche Dicke der herausgeschnittenen Melanome ab und liegt im Durchschnitt schon weit unter dieser Grenze. Es gibt aber über die Jahre eine unverändert große Zahl Dicker Melanome (3mm und dicker). Diese wirklich gefährlichen Tumoren sind oft entweder nicht pigmentiert (Rotes Melanom – gerne bei Rothaarigen), an ungewöhnlichen Stellen wachsend (unter der Sohle – sehen aus wie Warzen) oder ihr Träger lebt allein und hat keinen, der ihn mal beäugt.

Nicht jeder schwarze Fleck ist ein Melanom. Bis zu 40 Leberflecke (über 2mm) sind normal. Wer mehr hat, hat ein etwas erhöhtes Risiko ein Melanom zu entwickeln. Alle Male rausschneiden (entleberflecken…) bringt nichts, weil Melanome meist nicht in den dicken Leberflecken entstehen, sondern sich aus ganz harmlos ausschauenden NEU entwickeln.

Jeder 70. Deutsche bekommt statistisch ein Melanom, das Melanom ist einer der Tumore die immer häufiger auftreten.

Die Sterblichkeit bleibt relativ konstant, die Zahl der Melanomdiagnosen steigt aber deutlich an, das liegt nicht daran, dass zuviel und überdiagnostiziert wird, sondern, dass die Menschen mehr auf sich achten. In unserer Praxis werden relativ wenige Melanome bei der Krebsfrüherkennung entdeckt, sondern die Patienten kommen, weil sie ein sich veränderndes Mal bemerkt haben, oder der Hausarzt hat beim Abhören einen verdächtigen Fleck entdeckt. In Polen, wo es auch gute Hautärzte gibt, ist das Bewusstsein noch nicht so geschärft, dort ist die mittlere Dicke der operierten Melanome über 2mm, d.h. im schon sehr bedenklichen Bereich.