Krätze – Skabies

By | 2. März 2010

Krätze (Skabies)

Bei der Krätze (Skabies) handelt es sich um eine hochansteckende Hauterkrankung beim Menschen. Sie wird durch den Befall der Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei) verursacht und führt zu einer Hautentzündung mit extrem starken Juckreiz, der vor allem nachts auftritt.

Nach dem Infektionsschutzgesetz gehört die Krätze zwar nicht zu den in jedem Einzelfall meldepflichtigen Krankheiten. Da jedoch häufig Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Kinder- und Jugendheime sowie Alteneinrichtungen betroffen sind, sollte das zuständige Gesundheitsamt bei Auftreten der Krätze in diesen Einrichtungen verständigt werden.

Infektionswege der Krätze

Krätzemilben gehören zu den Spinnentieren, sie sind 0,3 bis 0,5 mm groß (also nicht wirklich sichtbar) und bohren sich Gänge in die Hornschicht der Haut. Übertragen werden sie vor allem durch engen Hautkontakt mit befallenen Personen, etwa beim Geschlechtsverkehr oder bei der Betreuung pflegebedürftiger Menschen. Auch beengte und hygienisch nicht einwandfreie Wohnverhältnisse sowie der gemeinsame Gebrauch von nicht ausreichend gereinigten Kleidungsstücken, Handtüchern, Bettwäsche und anderen Textilien tragen zur Verbreitung der Krätze bei.

Außerhalb des menschlichen Körpers können Krätzemilben je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit bis zu 14 Tagen überleben. Unterhalb zwölf Grad und oberhalb 50 Grad kann die Lebensdauer der Parasiten deutlich verkürzt werden.

Die Diagnose der Krätze

Ist bei Ihnen ja bereits erfolgt.

Die Behandlung der Krätze

Nicht nur die sichtbar betroffenen Stellen werden mit dem Antikrätzemittel eingecremt, sondern es muss grundsätzlich der ganze Körper (mit Ausnahme des Gesichts) in die Behandlung einbezogen werden. Das Präparat wird vor dem Zubettgehen aufgetragen.

Bei dem von uns meist verwendeten Infectoscab ist eine einzige nächtliche Behandlung erforderlich, mit einer Wiederholung nach 1 Woche. Auf  KEINEN Fall tägliches Eincremen bis zum Nachlassen des Juckreizes!!! Der Juckreiz beruht auf einer Allergie gegen die Milbe, ihren Kot und die Eier, die ja in den Tunneln in der Haut stecken, und die erst herauswachsen müssen. Der Juckreiz lässt nach der Behandlung spürbar nach – ist aber nicht sofort ganz weg, sondern wird erst im Verlauf der Woche deutlich weniger.

Es empfiehlt sich, am Morgen die Nacht- und Bettwäsche, Handtücher und Körperwäsche zu wechseln. Waschen bei 60°C reicht aus. Die Matratze wird abgesaugt, und wenn möglich umgedreht. Oberbekleidung, die nicht gewaschen werden kann, sollte möglichst gebügelt werden.

Kinderteddies o.ä. sollten im verschlossenen Plastiksack  für 72h bei 21 Grad gelagert erden oder 2 Stunden bei -25 Grad tiefgekühlt werden (Vorsicht, die meisten Geräte kühlen nur bis -18 Grad!)  – wenn man sie nicht bei 60°C waschen kann.

Menschen, die mit Betroffenen in engem Hautkontakt getreten sind, auf jeden Fall alle Personen, die im gleichen Haushalt leben, sollten sich stets ebenfalls behandeln lassen, auch wenn sich bei ihnen noch keine Symptome zeigen.

Verlauf

Fachgerecht behandelt ist die unmittelbare Ansteckungsgefahr der Krätze oft schon nach einem Tag gebannt. Wer nach einem überstandenen Befall in eine Gemeinschaftseinrichtung zurückkehren möchte, braucht ein ärztliches Attest.

Das endgültige Abheilen der befallenen Hautbereiche kann einige Wochen dauern, auch wenn keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

Wie kann man vorbeugen?

Eine Vorbeugung der Krätze im engeren Sinn ist nicht möglich, zumal jeder gesunde Mensch befallen werden kann.

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