Akne Ratgeber

By | 14. Februar 2010

Pickel – ätzend.

Wenn es eine Krankheit gibt, die gut behandelbar ist, dann ist es die Akne. Durch zahllose Studien wurden wirklich wirksame Behandlungen gefunden. Die von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft herausgegebene Therapie-Leitlinie fasst diese Studien zusammen, und die Befolgung dieser Empfehlungen garantiert eine optimale Therapie.

Unsere hautärztliche Erfahrung ermöglicht ein „fine-tuning“, eine Feineinstellung der Behandlung. Dazu gehört als Erstes eine genaue Untersuchung und Feststellung der bei dem Patienten vorliegenden Akneform, denn leider gibt es nicht die Akne schlechthin, sondern verschiedene Unterarten, die sich durch Schwere, Ausdehnung, den Ort der Entzündung und hormonellen Einfluß unterscheiden. Gemeinsam ist allen Akneformen, dass es zu einer Störung der Hornschicht im Bereich der Öffnung der Haarwurzeln kommt. Jede Haarwurzel hat eine eigene Talgdrüse, aber auch andersherum haben die scheinbar haarlosen Talgdrüsen auf dem Nasenrücken ein eigenes Minihärchen! Diese Hornschichtstörung führt zum Verstopfen der Öffnung der Haarwurzel und der Talg kann nicht mehr abfließen sondern pumpt die Talgdrüse auf wie einen kleinen Luftballon. Dieses Stadium können wir bereits sehen: Es sind die Comedonen, auch Mitesser genannt: die „unreine“ Haut…

Wenn der Druck im Inneren des Mitessers zu hoch wird, … platzt er. Leider meist nach innen. Damit dringt eine Masse aus Horn, Talg und eigentlich normalen Hautbakterien in die tieferen Schichten der Haut ein und führt dort zu einer heftigen Entzündung: Der Eiterpickel ist da! (Die Bakterien werden bei gesunder Haut einfach vom Talg hinausgeschoben und stellen kein Problem dar.) Bei schweren Akneformen kommt es zu richtigen Abszessen (Eiterhöhlen) unter der Haut, wir nennen dies Akne conglobata, dies ist immer eine schwere Krankheit, die besondere Maßnahmen erfordert. Die Behandlung der Akne erfordert eine Berücksichtigung möglichst aller Faktoren, die zum Ausbruch der Krankheit führen.

Noch einmal die wichtigsten:

  • vermehrter Talgfluß durch Hormone (Pubertät – Regel)
  • Verhornungsstörung der Talgdrüsenöffnung mit nachfolgender Verstopfung und übermässiger Bakterienbesiedlung.

Wir müssen infolgedessen eine genau angepasste Therapie durchführen! Schwierigkeiten in der Behandlung der Akne sind aber vorprogrammiert: Die Pickel sollen so schnell wie möglich endlich weg, da nimmt das Pickelopfer schon mal ’ne ordentliche Dosis aus der Tube – und schon haben wir den Salat: es war zu viel und die ohnehin gereizte Haut rebelliert: „Ich vertrage die Salbe nicht, ich habe darauf eine Allergie“ . Stimmt fast nie, meist wurde viel zu viel Creme verwendet. Richtig angewendet, vorsichtig gesteigert, klappt es immer mit der Verträglichkeit. Aber auch bei korrekter Anwendung dauert es oft länger, bis man erste Erfolge sieht; wer aber nach 6 Wochen noch keine Besserung erzielt hat, sollte mit uns sprechen! Eine erfolglose Therapie fortzuführen, nur damit überhaupt etwas passiert, ist keine gute Medizin.

Ein weiterer Störfaktor einer erfolgreichen Behandlung können besorgte Mütter sein, die natürlich das Beste für ihr Kind wollen, aber nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass. Nun ist Akne aber eine chronische und meist länger andauernde Krankheit, die Narben (im Gesicht!!) hinterlassen kann, infolgedessen sind Samthandschuhe nicht immer möglich. Die möglichen Risiken sind aber seit vielen Jahren bekannt und gut überschaubar. Eine Reinigung der Haut durch eine erfahrene Kosmetikerin ist sicherlich hilfreich die Mitesser schneller loszuwerden – aber eine ärztliche Behandlung ist in fast allen Fällen als erste Maßnahme angezeigt!

Unsere beste Waffe im Kampf gegen die Pickel ist die Tablette mit 13cis- Retinsäure, auch Vitamin-A-Säure genannt. Hier sind offensichtliche Nebenwirkungen nicht zu umgehen, es kommt (nur während der aktiven Behandlung) zu einer ziemlichen Austrocknung der Haut und Lippen, und zu allem Überfluss dürfen Mädchen und Frauen diese Medizin nur bekommen, wenn sie 2 verschiedene Verhütungsmittel nehmen, weil Vitamin-A-Säure das Ungeborene schädigt! (Aber nicht mehr nach Beendigung der Tablettengabe!) Hier ist die Gegenwart eines Erziehungsberechtigten Pflicht!

Zusammenfassend: Die Akne ist eine heilbare Erkrankung, man benötigt zwar etwas Geduld, aber der Besuch bei uns lohnt immer!

4 thoughts on “Akne Ratgeber

  1. Tony

    Das sind schon heftig aus. Allerdings war es bei mir kurzzeitig auch schon einmal im einem änlichen Stadium. Aber ich konnte auch durch 13-trans-Retinsäure bereits einen Teil beheben. Viel gebracht hatte aber auch, einfach mal den heimischen und geschäftlichen Stress abzudrehen. Als es weniger wurde, gingen auch die Pickel etwas zurück.

    Aber kann es sein das Stress, bzw. eine eigenen innere Unruhe soviel in dem Bereich ausmachen kann?
    Danke vorab.

    Grüße Tony

  2. Claudia

    Das Bild ist echt heftig. Schlimm sowas, der Arme! Und ich dachte immer ich sei schlecht dran. Aber das Bild setzt das Ganze in eine andere Perspektive und macht mir echt Angst!

    LG Claudia

  3. ben

    hallo,

    wenn man auf akne richtig behandelt wird,wir sprechen hier von schwerer akne,und nicht stationiert ist und auch keine narben davon trägt,dann ist es vollkommen korrekt,aber was ist wenn solch eine behandlung mal daneben geht und es bleiben sehr viele und tiefe narben ein leben lang?????der leidtragende ist meist der patient der diesen weg gewählt hat um hilfe zu bekommen um nicht mehr leid ertragen zu müßen..

  4. admin Post author

    Die roten Flecken sind vermutlich die Folge von letztendlich zuviel Epiduo – nämlich Austrocknung: Pause machen und Beitrag „Vitamin A Säure “ lesen!!

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