Amalgam etc.

By | 26. Januar 2013

Amalgam und Quecksiberallergie.

Amalgamfüllungen sind billig und gut – Gold ist besser und viel teurer. Deshalb zahlt die Krankenkasse nicht für Goldfüllungen. Die Gesundheit des Patienten wird im übrigen nicht gefährdet, die freigesetzten Quecksilbermengen sind echt minimal, darüber besteht in Fachkreisen kein Zweifel.

Eine Ausnahme lassen die Kassen gelten: Eine „Amalgam/Quecksilberallergie“. Infolgedessen kommen viele Kassenpatienten zum Allergologen um sich eine Allergie gegen Quecksilber bescheinigen zu lassen. Clever nicht? Nein, nicht clever.

Neben einer nachgewiesenen Allergie muss natürlich auch noch eine Schleimhautveränderung genau auf der Kontaktstelle der Amalgamfüllung bestehen. Die übliche Veränderung ist die Lichen planus artige Krankheit.

Eine Testung lohnt sich also wirklich nur für echte Patienten mit einer Mundschleimhauterkrankung in Höhe der Füllungen.

Jetzt noch einige überlegenswerte Tatsachen zu diesem Komplex:

  1. Ca. 1 % aller getesteten Patienten zeigt eine Reaktion gegen Quecksilber. Davon sind nur wenige echte allergische Reaktionen. Von den „echten“ Getesteten haben dann nur noch ganz wenige auch Schleimhautveränderungen.
  2. Ähnlich viele Getestete haben eine Reaktion gegen „Gold(salz)“, auch hier wird meist Goldschmuck vertragen, und Zahngold so gut wie immer.
  3. Durch Testungen werden immer wieder Allergien gegen die beim Test angebotenen Substanzen hervorgerufen.
  4. Der Lichen ruber der Schleimhaut, die der durch Amalgam hervorgerufenen Veränderung zum Verwechseln ähnelt, ist nicht auf die Kontaktstellen beschränkt.
  5. 30% der Patienten, die eine offensichtliche Unverträglichkeit gegen ihre Amalgamfüllungen haben (Stelle genau am Amalgam, sogar Abheilung nach Entfernen der Füllung) sind im Test negativ auf Amalgam.
  6. Schlechte, schartige Füllungen aus welchem Material auch immer können lichen-artige Veränderungen hervorrufen.

Die Krankenkassen haben sich (zur Abwehr der unberechtigten Wünsche nach Gold) so sehr auf die „Allergie“ konzentriert, dass sie sich nicht von einer Abheilung durch Amalgam-Entfernung beeindrucken lassen, sie fordern einen Test. Ist vermutlich okay für einen Verwaltungsfachwirt, schliesslich ist das alles eine sehr haarige Geschichte.

Ein sehr schöner Artikel zum weiterlesen