Es ist der häufigste „weisse“ Hautkrebs. Weiss ist eigentlich falsch, denn meist sind diese Tumoren eher rosa oder rötlich – weil sie recht gut durchblutet sind. Weiss soll wohl eher bedeuten, dass sie nicht „schwarz“ sind, wie die meisten Melanome.
Basaliome sind Tumoren des Alters, meist treten sie erst nach dem 45.Lebensjahr auf, aber unsere jüngste Patientin war erst 18 Jahre alt.
Wichtig ist die Tatsache, dass Basaliome keine Tochtergeschwülste absiedeln, man stirbt also nicht dran. Aber sie stellen ein örtliches Problem dar: weil sie ungebremst wachsen und schließlich zerfallen können („Krebsgeschwür“). Und sie kommen überwiegend im Gesicht vor, und dort kann die Entfernung kniffelig werden.
Die Operation ist die Behandlung der ersten Wahl. Die zusätzlich verfügbaren Methoden wie Salbe (Aldara® oder Efudix® ) oder die Lichtbehandlung mit PDT (Photodynamische Therapie) sind Ausnahmefällen vorbehalten und nicht für Problemzonen geeignet, sie sind nämlich deutlich schlechter wirksam als man kurz nach der Entwicklung dieser Verfahren vor einigen Jahren angenommen hatte.
Die feingewebliche Untersuchung des herausgenommenen Tumors ist wichtig und gibt Antwort auf folgende Fragen:
- Stimmt die vor der OP gestellte Diagnose?
2.Welcher Tumortyp liegt vor? (knotig wachsend oder mit langen Ausläufern) und
3. Ist der Tumor komplett entfernt oder nicht?
Der Basaliomtyp, der besonders lange Ausläufer bildet, wird als sklerodermiform wachsend bezeichnet, diese Tumoren sind oft deutlich größer als man es mit dem blossen Auge vermutet. Das bedeutet, dass die OP-Wunde ziemlich groß werden kann. Technisch bedingt sind daher OPs in mehreren Teilschritten nötig, es wird solange nachgeschnitten, bis in den Rändern der herausgenommenen Haut kein Tumor mehr zu sehen ist. Und jedesmal vergehen einige Tage bis das Ergebnis der Untersuchung feststeht. Man kann die OP-Wunde solange zunähen oder mit künstlicher Haut bedeckt offen lassen.
Im Gesicht ist eine Entfernung mit großzügig bemessenem Sicherheitsabstand so eine Sache, das Auge oder die Nase sind da oft im Wege, oder der Tumor hat die Nasenhaut befallen, sodass ein Wundverschluss schwierig oder zeitaufwändig sein kann.
Warum oder wovon bekommt man Basaliome? Bei vielen Basaliomen liegt eine bestimmte Störung in der Steuerung der Zellteilung vor. Diese Steuerungsvorgänge funktionieren so ähnlich wie ein Zahnradgetriebe, ein Zahnrad greift in das nächste und beim älteren Menschen fehlt irgendwann durch Abnutzung mal ein Zahn, und dann knirscht es und das Getriebe fällt aus. Die Abnutzung wird besonders durch Sonnen- und UV-Licht beschleunigt. Bei Menschen, die früh im Leben oder viele Basaliome bekommen, stellt man sich vor, dass sie einen Materialfehler in einem der Zahnräder vererbt bekommen haben, sodass diese Schwachstelle vor der Zeit bricht.
Basaliome gehen von den Zellen der Talgdrüsengänge aus, daher gibt es sie fast überall am Hautorgan – nur nicht an Handflächen und Fusssohlen, denn dort gibt es keine Talgdrüsen!
Versuche die Entstehung durch Medikamente zu verhindern sind bisher erfolglos geblieben.
Die Früherkennung ist die beste „Vorbeugung“, denn so sind nur kleine Eingriffe nötig! Man selbst kann da viel tun: jede Wunde, die nicht innerhalb einer angemessenen Zeit abheilt ist zumindest verdächtig und sollte vorgestellt werden. Ihr Hausarzt kann eine erste Einschätzung durchführen, er wird Sie, wenn er einen Tumorverdacht hat – oder sich nicht ganz sicher ist, einem Spezialisten vorstellen.