Pseudolymphom

By | 5. Februar 2014

12683718-36-AA-20140203-085722-000Wenn etwas in der Medizin mit „Pseudo“ betitelt wird, handelt es sich um eine Art Imitation einer meist ziemlich unangenehmen Geschichte – bei unserem „Lymphom“ handelt es sich um einen Lymphdrüsenkrebs.

Das Pseudolymphom ist ein in der Regel einzelner rötlicher Knubbel oder eine flache münzgroße Schwellung der Haut, die eher nicht juckt und eigentlich nur optisch stört. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht mit einem Insektenstich, verschwindet aber überhaupt nicht mit den üblichen Hausmittelchen.

Da ein Hautlymphom aber genauso harmlos aussehend beginnen kann, ist eine weitere Untersuchung eigentlich zwingend. Man macht in der Regel eine Hautbiopsie, eine Stanze aus der Haut heraus, die vom Histopathologen (der mit dem Mikroskop!) untersucht wird. Nur er kann die endgültige Diagnose stellen.

Ein größerer Teil der Pseudolymphome sind Reaktionen auf die durch Zecken übertragenen Borrelien, hier behandelt man dann natürlich mit einem Antibiotikum.

Die Behandlung der sonstigen Pseudolymphome ist meist ziemlich langwierig, wenn man es mit Salben versucht, eine Unterspritzung mit reinen Cortisonkristallen ist meist wirksam, kann aber Dellen in der Haut hinterlassen.

Zusammengefasst ist das PL eine Reaktion des Immunsystems gegen einen oft unklaren „Feind“, den es vielleicht oft auch gar nicht gibt, und wo das Immunsystem durch falsches Training (Darmbakterien…zuviel Antibiotika??) schon Gespenster sieht und aufs Geratewohl zuschlägt.