Pustulosis der Hände und Füße

By | 21. Oktober 2012

Die Pustulosis ist eine ganz merkwürdige Erkrankung. Hier kommt es zu schubweisem Aufschießen von eiterhaltigen kleinen Bläschen an der Handfläche und Fußsohlen. Die Eiterbläschen sind steril, es handelt sich also nicht um eine bakterielle Infektion.

Wir sehen diese Erkrankung als eine Art Reaktion des Körpers auf eine Schädigung oder einen Reiz an. Da sich die Dermatologen nach über 100 Jahren immer noch nicht darüber einig sind, worin dieser Reiz besteht, stehen wir, zumindest was die Behandlungsmöglichkeiten angeht, relativ schlecht da, da wir ja nur das Symptom und nicht die wahre Ursache bekämpfen können.

Neben Kortison (was eigentlich immer funktioniert, wenn man es schluckt) gibt es Cortisonsalben und Vitamin A Tabletten (dies ist die von den Lehrbüchern empfohlene, aber bestenfalls mittelmässig funktionierende Behandlung). Neuere Forschungen über die Pustulosis gibt es eigentlich nur aus Japan, wo man dazu übergegangen ist, jedem Patienten die Mandeln herauszureißen, weil man auffällige Ähnlichkeiten der Entzündungszellen in den Eiterblasen und den Mandeln gefunden hat. Diese Operation hilft wohl einen Großteil der Patienten, aber auch dort kommt es häufig zu Rückfällen.

Meiner persönlichen Ansicht nach verdichten sich aber die Zeichen, dass die Pustulosis irgendetwas mit unseren Darmkeimen zu tun hat.  Eine neue Arbeit zeigte hervorragende Besserung durch Gabe von Clostridien (eine Bakterienart) in einer Magensaft resistenten Kapsel.  Leider ist die Zulassung bisher in der Europäischen  Gesundheitsbehörde stecken geblieben.

Die scheinbare Alternative dazu, nämlich Gabe von anderen Probiotica in Nahrungsmitteln wie LC1-Joghurt oder Ähnlichem oder auch Symbioflor-Tropfen scheitert meist wohl daran, dass diese Keime den Magen nicht unzerstört passieren können.  Da die Pustulosis schon 1917 das erste Mal beschrieben wurde, können wir auch nicht dem heutigen Lifestyle mit seiner industriell gefertigten Nahrung die Schuld geben. Denn die hat es vor 100 Jahren noch nicht gegeben.

Eine weitere Beobachtung aus Japan: Die Gabe von BIOTIN 5-10mg pro Tag bessert eine Pustulose, bei denen die drauf ansprechen, nach ca 14 Tagen… Ein Versuch ist es wert, und auch (im Gegensatz zu Vit A-Tabletten) auch echt ungefährlich…

 

18 thoughts on “Pustulosis der Hände und Füße

  1. karsten Post author

    Sie verwechseln jetzt Bläschen mit Pusteln. Das BläschenEKZEM kann manchmal ganz gut mit Teeumschlägen oder Gerbstoffen gebessert werden. Neurodermitischer Ausschlag fängt mit wasserhellen Bläschen an, die später vereitern können. Die PPP beginnt primär mit Eiterpusteln…

  2. lars r.

    bei mir kommen diese pusteln vom kortison!
    sobald ich eine stärkere kortisonsalbe bekomme, kommen diese extrem juckenden wasserpickel. aufgrund meiner neuroderm. ein teufelskreis. ich glaube dadurch schwämmt der körper giftstoffe über das lymphsystem aus.

    ich bekam sie auch in der hautklinik durch desinfektionsmittel. damit habe ich brav meine hande nach dem wc gewaschen und extra noch einmal desinfiziert. und schon waren die dinger da.

    vielleicht zuviele gute bakterien zerstört….

  3. karsten Post author

    Eine Schwangerschaft ist doch ein Zustand der immununterdrückung (Sonst würden sie ihr Kind verlieren). Vielleicht würde Ihnen eine höher dosierte Pille ja helfen…probieren macht schlau!

  4. Vanessa

    Hallo, meine Geschichte begann kurz nach der Geburt meiner Tochter 2010. erst ein kleiner Fleck, dann Fußsohlen und Handflächen. Es breitete sich an den Fingern sogar soweit aus, dass sich durch die ablösende trockene Haut nach dem Plätzen der Bläschen meine nägel hochbogen. Mit Anfang / Mitte 20 kein schönes Gefühl. Trotz Kortisontabletten und unterstützender Creme wurde es nur mäßig besser, meine Hände waren bis auf das Fleisch offen und rissen immer wieder ein. Es wurde dann nach 3 Jahren ein wenig besser, jetzt in der Schwangerschaft von meinem Sohn war es fast weg. Und jetzt kurz nach der Geburt….fängt es wieder so doll an. Ich würde barfuß durch die Antarktis laufen um das loszuwerden. Meine Mandeln habe ich schon über 10 Jahre nicht mehr. Vielleicht doch hormonell bedingt?

  5. Sabine

    Hallo!

    Meine rechte Hand schaut genau so aus wie auf dem Foto.

    Alles fing 2006 nach der Geburt meines Sohnes an. Hatte, vom kleinen Finger ausgehend, 3 finger und die Handfläche betroffen.
    …nach ein paar Monaten experimentieren war es weg!!!

    Vor 6 Monaten habe ich meine Tochter bekommen und 2 Wochen nach der Geburt ging es wieder los.
    Es ging wieder vom kleinen Finger aus. Geht über die halbe Handinnenfläche, kleiner Finger, Ringfinger und Mittelfinger. Es ‚blüht‘ so stark und keine Creme hilft. Kortison trocknet die haut nur noch mehr aus.

    Dank euch bin ich jetzt auf die Idee gekommen fettes essen zu meiden.
    Bin seit der Geburt voll auf Salami. 🙁

    *tschakka

    LG

    Sabine

  6. Synapse

    Danke für diesen Artikel. Ich leide seit mehr als einem halben Jahr unter den Bläschen. Erst an einem Fuss, dann beide und jetzt auch an beiden Händen. Ich merke dass wenn ich wenig geschlafen habe die Bläschen entstehen, oder auch mal wenn ich was getrunken habe. Leider auch wenn keines von beidem der Fall war….. Cortisonsalbe und Fettcreme haben leider nicht geholfen. Ich werde jetzt mal den Tipp mit BIOTIN versuchen und hoffentlich positiv berichten können.

    VG

  7. Anne

    Da ich auch einige Monate mit dieser Krankheit zu tun hatte und weiß, wie aussichtslos die Situation manchmal scheint, will auch ich kurz berichten. Nach vielen verschieden Mitteln hat mir schlussendlich eine Mischung aus Karison Salbe und Tannolact Creme & Bad sowohl an Hand, als auch am Fuß geholfen. Gebt nicht auf, ihr müsst nur einen Hautarzt finden, der sich richtig um euch kümmert und verschiedenes ausprobiert, dann wird es vollständig abheilen. LG

  8. K.Z. (anonymisiert gez Karsten)

    Das waren meine Hände …

    vor gut zwei Jahren. Da ich jetzt die vielen Kommentare gesehen habe, möchte ich schreiben, dass meine Hände und Füße symptomfrei sind.

    Zunächst einmal habe ich von Dr. Karsten in der abgebildeten Akutsituation, eine kurze Behandlung mit Kortisontabletten bekommen. Binnen einer Stunde ließ der Schmerz nach und man konnte fast zuschauen, wie die Hände abheilten.

    Auch wenn das nicht so blieb. Es wurde nicht mehr so schlimm wie auf dem Foto im Oktober 2012. Anschließend war ich auf Anraten von Dr. Karten ca. ein 3/4-Jahr in homöopathischer Behandlung. Weitestgehender Verzicht auf Kuhmilch, etwa alle 4-6 Wochen Bioresonanz und Kügelchen und Tropfen … fast tägliches einstündiges Baden der Hände und Füße in Lauge aus Meersalz oder basischem Salz und zu Beginn der Behandlung eine basische Fastenkur (2 Wochen ausschließlich Obst, Gemüse und Kartoffeln, Wasser und Kräutertee). Es ist stetig besser geworden und nach einem guten halben Jahr war alles wieder in Ordnung und es ist bis heute auch so geblieben.

    Allerdings habe ich seit Februar dieses Jahres eine Schuppenflechte auf dem Kopf bekommen. Noch weiß ich nicht, ob das alles zusammen gehört. Vielleicht hat sich das Krankheitsbild verlagert. Vielleicht hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Mal schauen. Ich werde posten wie es weiter gegangen ist.

    Herzliche Grüße
    Katrin

  9. Ps

    Ich las die Kommentare über Pustulosis.
    Ähnliche Symptome kenne ich (Pusteln, diese laufen punktuell aus, danach schuppt die Haut). Lange konnten mir Dermatologen nicht sagen, was dagegen zu tun sei.
    Diese Pusteln stehen bei mir im Zusammenhang mit Nachtschattengewächsen!
    Wenn ich auf Nachtschattengewächse verzichte (Tabak, Kartoffeln, Tomaten, Aubergine und Paprika), dann bleiben die Symptome weg. Esse ich Nachschattengewächse, so tauchen nach ein bis zwei Tagen die Symptome auf.
    Mit dem Rauchen hatte ich vor etwa 4 Jahren aufgehört. Begonnen hatte es allerdings schon vorher. Auch bei Kontakt (also beim Schälen von Kartoffeln) bekam ich Pusteln. Ich habe dann mehrmals durch Weglassen und gezieltes Essen ausprobiert.
    Auch bekomme ich nach dem Essen dieser Gemüse kurz und einmalig Diarrhöe, danach bleibe ich dann zwei Tage lang ohne oder mit schwerem Stuhlgang.

  10. Willy

    Bei mir kommen die Bläßchen immer nach fettigem Essen. Dazu noch Darpmrobleme.
    Ohne fettes Essen nach 3 Tagen nichts mehr von den Bäßchen zu sehen.

  11. karsten Post author

    Also ICH würde den Käse meiden… seien Sie bloss froh dass Sie IHREN Auslöser gefunden haben!!

  12. Anonymous

    Hallo

    ich versuche schon seit längerem etwas über diesen Ausschlag herauszufinden und bin auf diese Seite gestossen. Bei mir kommen diese Bläschen immer, wenn ich Käse in jeglicher Form gegessen habe. (keine Hystaminintolereanz, keine Laktoseintoleranz). Kann mir jemand dazu etwas mitteilen?

    Wäre super

    SV

  13. Silke

    seit nunmehr 12 jahren schlage ich mich mit diesen wiederlichen pusteln herum…zeitweise waren sie mal für fast 1 jahr verschwunden, aber auch von einer stunde auf die andere wieder da…propolis, schüssler, cortison, fettcreme`s…alles immer über mindestens 6 monate probiert, nichts half wirklich…was mir allerdings aufgefallen ist : habe ich stress, ärger oder bin traurig wird das ganze noch viel schlimmer…versuche es jetzt mit der „aloe propolis creme“ von forever…zur zeit schiessen sie wie verrückt, aber der juckreiz hält sich in grenzen…werde mir morgen biotin holen…wie es schon so schön da steht „schadet ja nicht“

  14. Katharina

    Hallo, dank dieser Seite hab ich herausgefunden, was sich vor 4 Wochen an meinen Händen und Füssen abspielt. Es sah genau so aus wie auf dem Foto. Nur weniger ausgeprägt. Ich hatte sowas noch nie gehabt, die Eiterbläschen bildeten sich quasi über Nacht. Der Auslöser könnte einseitige Ernährung gewesen sein. Na jedenfalls möchte ich hier mitteilen, wie ich sie sehr schnell wieder los geworden bin. Das einzige was ich unternommen hab, ist Propolistinktur eingenommen. Einmal täglich ca. 0.4ml etwa 8 Tage lang. Danach nur noch jeden 3. Tag. Bepinselt hab ich die Bläschen nicht. Bereits nach dem 1. Tag haben sich keine neuen Pusteln mehr gebildet. Da wo die Bläschen waren, löst sich die Haut und neue gesunde Haut bildet sich. Bald sehen meine Hände wieder normal aus. Nun bin ich gespannt, ob sie für immer verschwunden sind. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass Propolis bei mir geholfen hat. Vielleicht nützt dieser Tip ja noch weiteren Betroffenen. Liebe Grüsse Katharina

  15. splitstones

    Interessanter Ansatz mit den Clostridien. Bei mir wurde die Krankheit im 2000 diagnostiziert. Cortison und Vit. A hat nicht funktioniert. Nach fast einem Jahr erfolglosen Tests mit den div. Medikamenten gab mir mein Arzt als „letzte Option“ Dapson-Fatol Tabletten (Riemser). Seit da habe ich keine Probleme mehr und war sogar einmal nahezu 2 Jahre ohne Tabletten symptomfrei.

  16. S.K.

    Hallo,
    habe seit Juni diese Pusteln an Handinnenfläche und den Fusssohlen. Mit Cortison (50mg pro Tag plus Cortisonsalbe) gehen sie zurück, treten aber kurz nach Absetzen der Cortisontabletten wieder auf. Nun wurde festgestellt, dass bei jedem neuerlichen Ausbruch sich Nerven entzünden (das erste Mal im Lendenbereich, dann Oberschenkel und nun im Rippenbereich).
    Im Artikel wurde erwähnt, dass vermutlich Darmkeime der Auslöser sein können. Dies macht für mich Sinn, da bei mir Kolibakterien festgestellt wurden und nun Antibiotika einnehmen muss.

    Mit freundlichen Grüßen
    S.K.

  17. P. Wilhelm

    Vielen Dank für diesen Artikel.

    Mein Mann hat seit seinen Blinddarmentfernung (1988) diese Symptomen. Also das Darmkeime eine Rolle spielen macht Sinn. Calcium Fluoratum Salbe und Tabletten hilfen zeitweise. Ob Hautklinik oder niedergelassene Hautärzte, alle sind mit diesem Krankheit überfordert und verschreiben immer wieder Cortisonsalbe. Dadurch wird die Haut sehr dünn und empfindlich.
    Interessant wäre es zu wissen ob diese Krankheit mehr bei Männer vorkommt.

  18. Anonymous

    Liebes Team,

    ich weiß ja nicht wer von Ihnen den Artikel zur Pustulosis geschrieben hat, aber ich bin begeistert, dass sich mal jemand derart mit der Erkrankung auseinandersetzt statt immer nur die Standartbehandlungen aufzuzeigen.
    In dem Artikel wurde eine Arbeit erwähnt, in der sich die Gabe von Clostridien als positiv erwies. Mich würde interessieren um was für eine Arbeit es sich dabei handelt weil ich dort gerne einmal selbst nachlesen würde.

    Mit freundlichem Gruß

    KK

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